Der Zyklus des Lebens

Nichts wird jemals so bleiben, wie es ist. Wenn wir über eines im Leben Gewissheit haben, dann darüber. Leben heißt Veränderung. Wir kommen auf die Welt, werden älter und irgendwann gehen wir wieder. Das ist der Zyklus. In jungen Jahren merkt man davon idealerweise noch nicht viel. Das Leben scheint unendlich zu sein. Man lebt in den Tag hinein, ist im „Hier und Jetzt“ und sieht oft nur das Gute. Zum Glück.

Die Jahre vergehen, alle um uns herum werden älter und auch wir verändern uns. Irgendwann kommt dieser eine kleine Moment, in dem man seine Eltern anschaut und auf einmal sieht man die Ähnlichkeit zu den eigenen Großeltern. „Die Nase ist doch die Gleiche und auch der Mund.“ Man hat diese Ähnlichkeit vorher nie wirklich wahrgenommen und auf einmal ist sie da. Es ist ein Moment, der einen unendlich berühren kann. Man sieht, die Großeltern sind tatsächlich noch da, auch wenn sie schon lange von uns gegangen sind. Sie leben in uns weiter. In meinen Eltern und in mir. Denn nun nehme ich auch die unglaubliche Ähnlichkeit von mir zu meinen Eltern wahr. Sehe ich Bilder von Ihnen in meinem jetzigen Alter, denke ich manchmal, dass bin doch 1:1 ich. Nicht nur vom Aussehen, sondern auch bei der Mimik und Gestik merkt man, „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Was für ein Wunder der Natur. Im gleichen Moment schmerzt diese Erkenntnis auch, weil es irgendwie auch die Erinnerung daran ist, nichts wird jemals so bleiben, wie es ist. Egal wie schön das Leben gerade ist oder eben auch nicht. Das ist das Leben.

Deswegen versuche ich den Moment im „Hier und Jetzt“ zu genießen. Die Zeit mit meinen Eltern. Das Leben an sich geniessen. Egal welche Höhen und Tiefen mich im Leben ereilen. Wenn ich mich in meinen eigenen Eltern und Großeltern sehe, wird mir auch bewusst, wie weit sie gegangen sind und welche Berge sie versetzt haben, dass ich heute hier bin und dieses großartige Leben darf. Ich sehe auch, wie sie immer alles gegeben haben, um das ihnen Bestmögliche für uns als Familie und natürlich auch mich zu geben. Ich sehe all Ihren Mut, ihre Stärke, ihre guten und unglaublich schweren Lebensphasen. Ich bin so unglaublich stolz auf sie. Ich bin hier, weil sie ebenfalls hier waren und sind. Dafür bin ich unendlich dankbar.

Es ist schön zu merken, man ist Teil von einem größeren Ganzen. Deswegen gebe ich hiermit für mich und auch für sie das Versprechen ab, das für mich bestmögliche Leben zu leben. Zu jeder Zeit, zu jedem Moment. Ich werde gut für mich und meine Familie sorgen. Und wer weiß, vielleicht lebe ich irgendwann auch in jemandem weiter.